Otto Alscher

* 8. Januar 1880 in Perlasz an der Theiß (Österreich-Ungarn) † 29. Dezember 1944 in Târgu Jiu (Rumänien)

von Helga Korodi

Quelle: Edith Alscher – Edith Alscher, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=20306435.

Leben und Werk

Otto Alscher wurde am 8. Januar 1880 in Perlez/Banat (dt. Perlas), heute Serbien, damals Königreich Ungarn, geboren und starb am 29. Dezember 1944 in Târgu Jiu im Königreich Rumänien. Der Vater war zur Zeit der Geburt Otto Alschers, dem ältesten von drei Kindern, aus dem militärischen Dienst als kaiserlicher und königlicher Rechnungsoffizier entlassen worden. Nach Aufenthalten als Wanderfotografen im rumänischen Banat ließ sich die Familie 1891 in Orschowa (rum. Orșova, ung. Orsova) nieder, wo sie ein fotografisches Atelier gründete.

Im Schuljahr 1898/1899 besuchten die Brüder Otto und Hugo Alscher die „K.k. Graphische Lehr- und Versuchsanstalt in Wien, I. Section: Lehranstalt für Photographie und Reproduktionsverfahren“. Nach Abschluss der Ausbildung war Alscher in einem fotografischen Atelier tätig. Ab 1902 wandte er sich von der Fotografie ab, um sich – wie er 1910 an Franz Brümmer schreibt – voll und ganz „der Journalistik zuzuwenden“.

Als Kulturjournalist besprach er unter anderem Ausstellungen des „Hagenbundes“, des Wiener Künstlerhauses und der Wiener Secession. 

1904 heiratete er die Schwechater Sattlermeisterstochter Leopoldine Elisabeth Amon, die unter dem Pseudonym Else Alscher auch selbst publizierte. Die Familie, zu der die Kinder Reingard, Helmut und Helga gehörten, ließ sich in der Nähe von Orschowa nieder. Im Heftroman Ein Jahr, einem Resümee ihrer Beziehung, beschreibt Leopoldine Elisabeth Amon, wie sie die Ehe eingefädelt hat. Otto kommt in der autobiografischen Schilderung Im Käfig schon im Jahr ihrer Hochzeit zu dem Schluss, dass jegliche Erneuerungskräfte in der Ehe versiegen.

Alscher war mit dem Südtiroler Schriftsteller und Publizisten Carl Dallago befreundet, der als Mitarbeiter der Zeitschrift Der Scherer 1904 bis 1906 das Frühwerk des Autors publizierte. Alscher fühlte sich der Kunst, aber auch der Wildnis verbunden. Seine ersten Beiträge in der siebenbürgischen Literatur- und Kulturzeitschrift Die Karpathen führen Kants Transzendentalphilosophie und die Tradition des amerikanischen Transzendentalismus weiter. In seiner Vita erwähnt er seine Aufenthaltsorte in der Nähe von Orschowa sowie Aufenthalte „teils Studien halber, teils beruflich in Wien“.

Die „Aura der Zeitlosigkeit“ (Thoreau) strahlt über Alschers Alltag genauso wie über dem eines Hirten in der Geschichte Die Augen. Die Handlung erreicht ihren Höhepunkt in dem Augenblick, als der Hirte nach dem Begräbnis seines blinden Enkels aus dem Dorf zurück in die Berge wandert und dem irdischen Leid trotzt. Das Flüchtige seiner Impressionen wandelt die „Tätigkeit der Gemütskräfte“ (Kant) zu „Sinnenempfindungen“ (Kant), die einen unbegrenzten Raum überhöhen. Mit dieser Geschichte beginnt die Novellen-Anthologie Mühselige und Beladene, in der Alscher die „Metaphysik der Natur und die der Sitten“ (Kant) am Rande der Gesellschaft schildert.

Otto Alschers erzählte Wanderwege in den Bergen vermitteln die „Urwahrheit“ einer allegorischen Ordnung des Seins, die er unter anderem im Essay Böcklin und das Meer darstellt. Die „Fabelwesen“ seines Vorbilds wandeln sich in einem intuitiven Moment zu eigenständigen literarischen Gestalten: „lachend, jauchzend, grollend“. Im in den Karpathen angekündigten „Zigeunerroman“ setzt Alscher sich für die gefährdeten Randexistenzen ein, die zwischen den Härten der Natur und dem Egoismus der Sesshaften unbeirrt ihren Weg verfolgen. Ein Vorabdruck erschien unter dem Titel Menschen der Peripherie, der Gesamttext wird den Titel Ich bin ein Flüchtling tragen. Ein aufgeklärter, fiktiver Anwalt verteidigt die „Rom“ im Sinne des amerikanischen Transzendentalismus, nach den Grundsätzen von Thoreaus „zivilem Ungehorsam“ und Emersons Appell:„Ein unmoralisches Gesetz stellt jeden freien Menschen vor die Aufgabe, es zu brechen“. Erhaben über die Unehrlichkeit der Zivilisation erklingt das „Lied der Rom“, das als Motto vorangestellt wird. Das buddhistische Zeit-Gefühl sowie die Ehrlichkeit der transzendentalen Ethik werden in einer Rezension des Textes in der Neuen Freien Presse hervorgehoben.

1910 stellt Carl Dallago, Mitbegründer und Mitarbeiter der Zeitschrift Der Brenner, den Kontakt zwischen Otto Alscher und dem Brenner-Herausgeber Ludwig von Ficker her. Alscher wirbt für dieses „junge Blatt“ im Pester Lloyd, wo er von 1904 bis 1918 als Redakteur tätig ist.

In seiner ersten Tier-Erzählung Die Hunde, die im Pester Lloyd erschien, warnt Alscher vor einem Bruch des Menschen mit der Natur. Der Trost- und Ausweglosigkeit am Ende der Erzählung stellt er im Roman Gogan und das Tier, der derzeit in Arbeit sei, die „Lust am Erhabenen der Natur“ (Kant: Deduktion der reinen ästhetischen Urteile) gegenüber. Zeitlose Korrespondenzen zwischen Seele und Wildnis werden dem Helden bewusst, als er während der Zugfahrt zum Studium eine innere Stimme vernimmt, die ihm „zuraunte: Ein Augenblick und eine Seele“. Dieser Bildungsroman über das Glück der Selbstfindung und der Wanderlust ist auch ein Selbstbildnis, in dem Alscher ein eigenes Genre der Naturdichtung antizipiert.

Otto Alscher verknüpft den „Österreichischen Stimmungsimpressionismus“ mit dem „Österreichischen Expressionismus“, wobei das Wandermotiv mit dem seelischen Widerstand gegen die Destruktivität der Zivilisation einhergeht. Konträre Figurenpaare teilen ihre Sinnesempfindungen durch ihre Körpersprache mit: in aufrechter Haltung und überschwänglicher Beweglichkeit oder bedrückt auf banalen Pfaden. Wanderwege sind Bildungswege, Alschers erste Tiergeschichten gipfeln in einem sowohl realistischen als auch schicksalhaften Moment der Begegnung zwischen Zivilisation und Wildnis. Die Wildkatze konfrontiert die Zoo-Besucher mit dem Blick des gefangenen Wildtiers, der die dekadente Wahrheit der Schaulustigen sowie die unerreichbaren Erkenntniswege in einen mythischen, weiten Raum kommuniziert. Die „transzendentale Eigenschaft der Güte des Herzens“ (Schopenhauer: Die moralische Bedeutung der Welt) erwacht in einer nächsten, komplementären Kurzgeschichte, als  „Der Fremde“ – im gleichnamigen Text – die Tür öffnet, die hinter einem Wolf zugefallen ist.

1915 wurde Otto Alscher ins österreichisch-ungarische Heer einberufen. Seine Ehefrau verkaufte daraufhin das Haus im Gratzka-Tal und zog mit den Kindern nach Temeswar (rum. Timișoara, ung. Temesvár). An der Front erlebte Alscher die verheerende Grauen des Krieges, was ihn zum Kriegsgegner werden ließ. Diese Haltung spiegelt sich auch in seinen daraufhin entstandenen Tiererzählungen: Die Grenzen zwischen Mensch und Wildnis sind in Folge des Ersten Weltkriegs eingerissen, Tiere reflektieren das menschliche Maß innerhalb der Natur und warnen den Menschen vor seiner Destruktivität.

1916 wurde Alscher auf Grund einer Malariaerkrankung ausgemustert, 1917 erschienen seine ersten Tiergeschichten in dem Band Die Kluft. Rufe von Menschen und Tieren im Verlag Albert Langen in München. In demselben Jahr publizierte der Pester Lloyd den Text Der Hund. Intuitiv lockt das Tier einen „Verfolger“ zurück nach Hause. Der Soldat, Täter und Opfer zugleich, denkt an sein „spielendes Kind“, inmitten der „Klagen vieler Sterbender“. Beim „Metzeln“ wird auch das Tier sterben, den mechanisch vorwärts Stürmenden erfasst lediglich „eine grenzenlose Erschöpfung, in der er nun für immer wird fortleben müssen.“ Traum und Wirklichkeit, lebhafte Erinnerung und tödliche Wirklichkeit erlebt der Ich-Erzähler synchron, an der Front und in einer übersinnlichen Winterlandschaft der Karpaten – dies im 1917 publizierten Essay Ich und die Wölfe.. Die Wolfsvision koppelt den Soldaten von seiner Existenz an der Front,  „bei Belgrad und Semendria“ ab, in dem Moment, als er die übersinnliche Botschaft im Blick eines sterbenden Wolfs erahnt..

Nach dem Ersten Weltkrieg reflektiert Alscher seinen literarischen Neuanfang unter anderem in der Erzählung Der Löwentöter und in den 70 Fortsetzungen Kämpfer, einer programmatischen Schrift, in der er räumlich getrenntes Geschehen in Augenblicksdarstellungen zusammenfasst. In den autobiografischen Passagen positioniert sich der Kämpfer  in einem der Nachfolgestaaten der Donaumonarchie und stellt sich mit Zitaten und Paraphrasen als Künstler der Avantgarde vor, dessen Ziel es ist, dem „Abstand zwischen Mensch und Erdenleben“ durch Kunst und Naturnähe entgegenzuwirken. Vor einem Zeitenpanorama, der Jahrhundertwende in Wien, dem Ersten Weltkrieg und dem Vakuum der Nachkriegszeit schildert er  das Naturerlebnis als ein momenthaftes Erlebnis der ewigen Dauer, das er in der Kunst der naturverbundenen Einsiedler wiederfindet. Die „Rückbesinnung auf die Welt des Sichtbaren“ (Ausstellung: „Klimt ist nicht das Ende“, 1918) ist auch sein Ziel. Aus dem traumhaft wahrgenommenen Mittelraum der Secession sichtet er retrospektiv in der Technik der Montage.

Auf eine unerträgliche gesellschaftliche Enge verweisen weitere Geschichten Alschers. Alscher zieht mit seiner Geliebten Elisabeth Amberg Anfang 1920 in eine Mietwohnung in der Temeswarer Tigergasse, doch seine Ehefrau stimmt einer Scheidung nicht zu.. In der Kurzgeschichte Der Mann, das Mädchen und ein Affe, die in den nächsten Band mit Tiergeschichten eingeht, wird einem Tier der eigene Tod verwehrt. In Hans soll der Tod des Eichhörnchens Hansi, ein Abschiedsgeschenk des Geliebten Hans, die Trennung rückgängig machen. Im wirklichen Leben erwirbt das Paar das von Alscher erbaute Haus im Gratzka-Tal wieder. Aus dieser Lebensgemeinschaft stammen: Edgar, Edith, Hugo, Erika, Ingrid.

Dem Zufall überlassen bleibt die Kurzgeschichte Der Jagdgenosse. Erzählung aus der arabischen Wüste. Die Wüste ist der Ort, an dem sich dionysische Daseinsfreude entfaltet, doch im Gesamtgefüge schimmern die Vorboten des Todes. „Im Sande fahlten Gebeine“, während sich der Luchs-Parcours vor dem „kupferfarbenen Flor von Licht“ entwickelt. „Im Verstehen des Tieres [wurde] ein neues literarisches Gebiet erschlossen“, heißt es im Vorwort des Herausgebers. Der Publikationsweg dieser bislang unbekannten, magisch-realistischen Tiergeschichte der ersten Stunde ist heute nicht mehr nachvollziehbar.

„Einen tiefen erneuernden Atemzug, ein Urwaldrauschen gibt dieses Buch – Erlösung vom Menschen durch das Tier!“. Dies verspricht die Titelseite des Bandes Tier und Mensch, aus dem der Funke der Intuition auf den Leser überspringt. Anthologien zeigen Verbindungslinien zur realistischen Tiergeschichte der Weltliteratur auf und weisen wiederholt auf (1. Teil des Satzes verändert!)  thematische Gemeinsamkeiten zwischen Otto Alscher und Jack London hin: Die gebrochene Zehe und Das Feuer im Schnee, Alschers Verfolger und Londons Wenn die Natur ruft, Alschers Der Furchtbare und Londons Texte Der Ruf ertönt sowie Von Wölfen gejagt.

Der Titel der Erzählung Unhold bezieht sich auf den Namen einer eingefangenen Wildkatze, der dem Bildungsdünkel der Fallensteller entsprungen ist. „Meine letzte Kraft setzte ich daran, der Unholdin, die mich verfolgte, zu entrinnen“, erzählt E.T.A. Hofmanns Kater Murr. Ein siebenbürgisches Paar erliegt der „Gefahr der Schwärmerei, welche ein Wahn ist, über alle Grenze der Sinnlichkeit hinaus etwas sehen“ (Kant). „Nur Leere, nur Leere“, seelisch und moralisch, umgibt die beiden bis zum Schluss. Zur Gewöhnlichkeit des „Man [als] Existenzial“ (Heidegger) zählt Otto Alscher auch die Tierquälerei..

Die Luchsgestalt des Romans Zwei Mörder in der Wildnis ist ein Doppelgänger, der sich in der Wildnis auf magische Weise zeigt. Der Held des Romans, ein Zivilisationsgeschädigter, entwickelt sich zum besonnenen und lebenstüchtigen Jäger. Die Jagd als Kunst des Überlebens setzt Alscher mittels Filmtechniken um. Finanzielle Nöte bewegten ihn dazu, die menschlichen Protagonisten dem Geschmack der Zeit und der Blut-und-Boden-Ideologie wiederholt anzupassen, was zu  Entfremdung des Erzählers von seinem fiktiven Liebespaar führte. Von bleibendem Wert sind jedoch die in sich geschlossenen magisch-realistischen Luchs-Passagen, mit denen er sich von der herrschenden Ideologie lossagt.

1936 urteilt der Kritiker Wilhelm Schneider: „Alscher hat sich mit dem Grundgedanken des Romans ‚Zwei Mörder in der Wildnis’ außerhalb der bürgerlichen Gemeinschaft gestellt.“ Höchstwahrscheinlich ist Alscher mit Der Tanzbär und sein Führer, 1933, einer Parabel auf Kunst und Leben in der Zeit des Nationalsozialismus, der Zensur bereits aufgefallen. In der allegorischen Darstellung der Gewaltherrschaft drohen Seelen- und Seinsverlust. Einerseits setzt sich Alscher, so wie Jack London in Michael oder Brother of Jerry, mit dem Motiv der verstümmelten Schnauze für das gequälte Tier ein, andererseits spricht er gequälte Mitläufer an, sich aus ihrer Abhängigkeit von einem Führer zu befreien.

Schnee ist die Metapher der Regeneration und der inneren Einkehr in der Schilderung Der Jäger. Die Intuition eines Wolfs in der Geschichte Der Ringkampf eines Wolfes lenkt das Wildtier eines Nachts hinaus aus der Grube, die ihm gegraben wurde. Auch in der Erzählung Der Weg aus den Wäldern nähert sich der Wolf dem Menschen in der Waldeinsamkeit und verströmt auf magische Weise Ruhe und Besinnlichkeit. Den Hirten der Geschichte Die Spuren überkommen widersprüchliche Gefühle, als er bei heranbrechendem Tag die Spuren im Schnee liest und feststellt, dass eine Wölfin mit einem Tier aus seiner Herde einen fünfköpfigen Wurf ernährt. 1935, als dieser Beitrag in der Zeitschrift Klingsor erscheint, hat sich bei Alschers Nachwuchs angekündigt; sie hätten fünf Kinder, wäre der zweijährige Hugo nicht tragisch verunglückt. Der Erzähler folgt den reellen und metaphysischen Spuren. Zwischen dem eigenen Leid und der frohen Wiederkehr des Frühlings hin- und hergerissen, findet er Trost im Zusammenklang von innerer Wirklichkeit (, hier würde ich : „Innenleben der Gestalten“ so ersetzten) und dem lebensnotwendigem Prinzip der Wandlung in der Natur.

1937 versucht Albert Langen Tier und Mensch „an eine Großbuchhandlung abzustoßen“ (Brief). Otto Alscher wird brieflich auf eine „Verordnung der Reichsschrifttumskammer“ verwiesen „Vorräte von älteren Werken, die ohne Aussicht auf nennenswerten Absatz auf den Lagern liegen, einzustampfen, um so der Papierfabrikation Rohstoffe zu liefern“. Trotz existentieller Sorgen entwickelt er eine literarische Technik, in der Mensch und Tier in jeweils individuellem Tempo den Horizont erleben und sich in wesentlichen Augenblicken begegnen. 1939 bringt Alscher seine Hunde bei einem Förster in den Almascher Bergen unter und nimmt eine Stelle als Journalist bei der Extrapost an einer Tageszeitung in Temeswar. Nach weniger als einem Jahr wird er entlassen; er lebt mit seiner Familie in der Hofwohnung der Eltern Elisabeth Ambergs und wird von der Armenküche verköstigt. In innerer Emigration besinnt er sich auf die Tierperspektive und die Sinnenempfindungen in der Freiheit der Natur, wo Walter, der Uhu, erhaben über eine mögliche Bewirtung seinen gewesenen Herrn, die Sorge um die nächste Mahlzeit vergessen lässt und ihm „eine frohe Erfahrung“ beschert. Nachdem Alscher 1943 das Fotoatelier in Orschowa erbte und die Druckkosten aufbringen konnte, publizierte er den Band Die Bärin. Besinnliche Tiergeschichten in der Druckerei Heinrich Anwenders. Mit dem Untertitel deutet Alscher auf die humanistische Tradition, in der seine Gestalten stehen. Folgt der Leser den Botschaften der Tiere, so wird er unter Schopenhauers Einfluss die „hervorstechenden natürlichen Anlagen ausbilden“ und „stets mit voller Besonnenheit ganz er selbst sein“.

Am 23. August 1944 wechselte Rumänien auf die Seite der Alliierten. Bereits im September wurde Alscher nach Târgu Jiu interniert. Er floh im Oktober und ging etwa 100 Kilometer zu Fuß nach Hause, wurde jedoch in der Innenstadt erneut verhaftet. Am 29. Dezember 1944 stirbt er im Internierungslager, zehn Tage später wird seine Tochter Edith nach Russland deportiert. Aus Angst bringt ihre Mutter den Nachlass des Vaters bei Freunden unter.

Rezeption

Die Rezension zu Alschers Debüt-Roman Ich bin ein Flüchtling von L. Andro in der Neuen Freien Presse (14. November 1909) stellt das „Lied der Rom“ als künstlerischen Ausdruck der Unabhängigen heraus.

Die Rezeption des Romans Gogan und das Tier verweist sowohl auf das symbolistische Tier als sinnlich wahrnehmbares Zeichen der Ordnung in der Natur als auch auf eine expressionistische Offenbarung des eigenen Selbst. Die innige Bindung des Autors an seine Gestalten, mit denen er sich instinktiv und intuitiv verbunden fühlt, bespricht Felix Braun in der Rezension „Roman des Blutes“ in der Zeitschrift des S. Fischer Verlags Die neue Rundschau(!hinzugefügt). 1912 erscheinen sowohl ein Vorabdruck der Wanderung als Erlösungsutopie in der expressionistischen Halbmonatsschrift Der Brenner als auch die Jagd-Szene des Romans, als Die Hühnerjagd betitelt, in der Anthologie des S. Fischer Verlags. Diese Anthologie macht Hermann Hesse mit Alscher bekannt. Hesse wird Alschers erste Tier-Kurzgeschichten mitherausgeben: Die Wildkatze in der Zeitschrift März, 1914, und Die Hunde in Strömungen, 1918.

Eine breite Rezeption in Sammelbänden mit Tiergeschichten der Weltliteratur erfahren Alschers Tiergeschichten der 1920er-Jahre. Die Herausgabe der Tiergeschichten der 1930er- und beginnenden 1940er-Jahre wird Alscher selbst finanzieren. Die Bärin. Besinnliche Tiergeschichten bleibt ohne Resonanz, denn auch hier appelliert Alscher an seine Leser, ihre Individualität in der Natur gegebenen Freiheit zu entfalten. Diesem humanistischen Wir-Gefühl wurde das ideologische „im nationalsozialistischen Deutschland“ von Wilhelm Schneider  in Die auslanddeutsche Dichtung unserer Zeit gegenübergestellt. Schon auf der ersten Seite des Vorworts: „Die auslanddeutsche Dichtung, ihre Voraussetzungen und Werte“ wird deutlich, dass die Kriterien der „Volksbewegung“ und ein „überstaatliches Volksbewusstsein“ über der „ästhetischen Bewertung, „ob die gesamtdeutsche Literatur durch die Schriften der Auslanddeutschen eine Bereicherung gewinnt“, stehen. Wilhelm Schneiders Plädoyer für die Tiergeschichte bleibt wirkungslos, möglicherweise weil der Kritiker sein Lob einschränkt, indem er auf Alschers Menschenbild – ohne Vorbildfunktion – hinweist: „Alscher ist einer der besten Tierschilderer der gesamten Literatur. Seine Tiergeschichten füllen eine Lücke in der deutschen Literatur, die an gehaltvollen Tiergeschichten so arm ist, dass es dem Dänen Svend Fleuron nicht schwer wurde, Heimatrecht bei uns zu erwerben. Die nach innen gerichtete Schau hat in der deutschen Tierdichtung keine Vorbilder. Auch der Siebenbürger Witting reicht nicht an ihn heran, ganz abgesehen von seiner verkrampften Sprache. Alschers Sprache dagegen ist schlicht, strebt nicht nach ‚Schönheit‘, sondern nach Sachlichkeit. Aber hinter der Sachlichkeit ist das erregte Pochen der Jagd- und Naturleidenschaft zu spüren. […] Leider ist das Thema (Rassenvermischung) nicht von der Seite behandelt, die uns Deutsche am meisten angeht, Alscher hat vielmehr das Wesen des Sohnes einer Magyarin und eines Zigeuners zu deuten versucht“.

Dr. Heinz Stǎnescu, der Herausgeber der Neuauflage von „Gogan und das Tier“ übt folgende Kritik: „Ohne dies geräte unser handlungsmäßig geradliniger, vom Stofflichen her leicht durchschaubarer Roman, in dem es u. a. ein vertauschtes Kind, eine resolute Komteß, ein herbes Edelfräulein, ergebene Gutsverwalter und devote Förstersleute gibt, und zu allem Überfluss auch noch ein pathetisches Erkennen der wahren Mutter und das Planen eines Vatermordes, in die bedenkliche Nähe der Gartenlauben-Literatur.“

Fälschlicherweise werden im Nachwort der Neuauflage, Kriterion 1970, zwei Auflagen „unseres Romans“ im Jahr 1912 angeführt, statt des Hinweises auf den Auszug: „Die Hühnerjagd“, in der Anthologie „das 26. Jahr“, die „das letzte Jahr der Tätigkeit des [S. Fischer] Verlags kennzeichnet“.

Sicherlich „bekämpfte“ Alscher niemals „die ‚Herrenmoral’ der ‚gesetzverachtenden’ Raubtiere“,  so Heinz Stǎnescu in „Otto Alscher. Die Strasse der Menschen“, 1968. Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg und in den 1950er-Jahren erscheint Alscher in Anthologien mit internationaler Besetzung. Diese Tatsache widerlegt die These der Rezeptionsgeschichte der 1960er- und 1970er-Jahre von einem etwa zwanzig Jahre anhaltenden „gründlichen Vergessen“ dieses Schriftstellers.

Am Anfang des 21. Jahrhunderts knüpft die Alscher-Rezeption wiederum an das „Besondere“ der Tiergeschichten an, das Axel Goodbody 2003 als „epiphanies of rare beauty“ definiert (in: A Life Among Gypsies And Wolves: Otto Alscher’s Quest For An Alternative To Modern Civilization).

Zu Otto Alschers Comeback im 21. Jahrhundert gab Die Bärin. Natur- und Tiergeschichten aus Siebenbürgen (Verlag Natur & Text, Rangsdorf, 2000), ein Band mit Wildtier-Kurzgeschichten, den entscheidenden Impuls. Zum ersten Mal stehen Die Bärin und Mein Freund Walter, der Uhu im Kontext der Weltliteratur, die die Anthologie Aus dem Leben der Tiere. Die schönsten Geschichten aus aller Welt präsentiert.

Einen Überblick über das Wirken des Schriftstellers und dessen stilistische Entwicklungen im Rahmen der transzendentalen Naturdichtung der Moderne bietet die Monografie Ein Augenblick und eine Seele, 2016 und in  erweiterter Fassung, 2019.

Rezeption in der Didaktik

In den Lehrbüchern für das Fach Deutsch an Schulen mit deutscher Unterrichtssprache (bspw. Bukarest: Editura didactica si pedagogica [Didaktischer und pädagogischer Verlag]) war Alscher mit Belebte Nacht und Die Wildkatze (achte Klasse, Auflagen: 1974, 1976, 1985, 1990), Die Bärin (zehnte Klasse 1979, 1983) und einem Auszug aus Gogan und das Tier (zwölfte Klasse, 1979) vertreten.  Die Autoren: Walter Engel, Franz Hodjak, Heinrich Lauer, Michael Markel, Peter Motzan und Brigitte Tontsch interpretieren das Grundmotiv des Romans als „von Tierischem im Menschen und Menschlichem im Tier, im wechselseitigem Erkennen einer Identität alles Lebendigen.“

Das realistische Tierverhalten ist mit naturwissenschaftlichen Erkenntnissen vereinbar, die Botschaften der Tierbegegnung fordern zu einer kreativen Übertragung auf europäische Wirklichkeiten im Austausch mit anderen Kunstformen auf. Unter der Leitung der Biologielehrerin Dr. Solveig Tietz bearbeiteten Schüler das Thema „Biodiversität früher und heute im Spiegel biologischer und literarischer Analysen. Wildbiologisch-literarische Betrachtungen zum Thema Bär“ (München, Thomas-Mann-Gymnasium, 2005/2006) und bewerben sich damit im Schuljahr 2005/06 erfolgreich um den Titel „Umweltschule in Europa 2006/07“. Die Kurzgeschichte Die Alten war Thema der Facharbeit „Der Braunbär – ökologische und ethologische Elemente in ausgewählten Tiergeschichten von Otto Alscher“ sowie Grundlagentext für das e-twinning-Projekt zwischen der Richard-Müller-Schule aus Fulda und der Lenauschule aus Temeswar: „Naturliebe, ökologisches Bewusstsein“. Anlässlich der Verleihung des nationalen Qualitätssiegels 2010 urteilte die Jury: „Das Projekt besticht durch seinen Weitblick auf das Thema und seine erfolgreiche Aufbereitung mit digitalen Medien. Der fächerübergreifende Ansatz und die Kombination mit kreativer Projektarbeit sind sehr gelungen.“ (Pressemitteilung. In: Beispielhaftes Internetprojekt, Fuldaer Zeitung, 15. April 2011)

Alscher hatte in der Region Fulda seine Förderer und Freunde, denn anders ist es nicht zu erklären, dass dieser Autor, dessen Bücher vom Buchmarkt gezogen wurden, in der Fuldaer Zeitung mit der Kurzgeschichte Mein Freund, der Uhu (1942) zur inneren Einkehr und zur Besinnlichkeit auffordert. Nach einer rhetorischen Gegenüberstellung des mobilisierend-propagandistischen Appells zum „Wir-Gefühl“ eines gleichgeschalteten Mediums – im Gegensatz zum ruhigen und innigen Wir-Gefühl zwischen Mensch und Tier – geestalteten die Projektteilnehmer einen fiktiven Briefwechsel zwischen Otto Alscher und den Leiterinnen der reformpädagogischen Schule in Schwarzerden. Das Hörspiel Die Fuldisch Nachtigall, in Zusammenarbeit mit dem Deutsch-Literaturkurs der 12. Klasse der Richard-Müller-Schule und dem Offenen Kanal in Fulda, spielt auf Hans Sachs‘ Bezeichnung Luthers als „Die wittenbergisch Nachtigall“ an. Es gewann einen Anerkennungspreis im Europäischen Wettbewerb 2017 (www. mediathek-hessen.de/medienview).

Archivsituation

Kopien auf Anfrage:

  • Deutsche Bücherei in Leipzig
  • Deutsches Literaturarchiv in Marbach, Handschriftenabteilung, Deutsche Schillergesellschaft: Albert-Langen-Georg-Müller-Verlag, München, 2 Briefe an Otto Alscher, 1 Brief: 27. Juli 1937 und 1 Brief: 5. August 1937 (Bestand A: Langen-Müller / Verramschung, Zugangsnr. 93.177)
  • Otto Alscher an Albert-Langen-Georg-Müller-Verlag: 1 Brief, 31. Juli 1937(Bestand A: Langen-Müller / Verramschung, Zugangsnr. 93.177)
  • Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Handschriftenabteilung. Nachl. Brümmer, Biogr. II: Alscher, Otto.
  • Freier Zugang zu den Digitalisaten des Brenner-Archivs, der Martin-Opitz-Bibliothek im „Open Access“ und der Österreichischen Nationalbibliothek im „Anno-Bestand“.
  • Verschollen im Archiv des Albert Langen Verlags: Alscher, Otto: Brief an den Verlag Albert Langen v. 16. August 1916.

Werke

  • Die Jahresausstellung im Künstlerhause. In: Das literarische Deutsch-Österreich. Unabhängige Monatsschrift für Literatur, Theater, Kunst und Politik 4 (1904) H. 1, S. 32f.
  • Die Unmöglichkeit in der Landschaftsmalerei. In: Das literarische Deutsch-Österreich. Unabhängige Monatsschrift für Literatur, Theater, Kunst und Politik 4 (1904) H. 2, S. 23f.
  • Hagenbund. In: Das literarische Deutsch-Österreich. Unabhängige für Literatur, Theater, Kunst und Politik 4 (1904) H. 2, S. 6f.
  • Die um Hans von Marėes. In: Das literarische Deutsch-Österreich. Unabhängige Monatsschrift für Literatur, Theater, Kunst und Politik 4 (1904) H. 3, S. 30–32.
  • Hagenbund. In: Das literarische Deutsch-Österreich. Unabhängige Monatsschrift für Literatur, Theater, Kunst und Politik 4 (1904) H. 5, S. 24–25.
  • Ein altes Land. In: Der Scherer. Erstes ill. Tiroler Witzbl. für Politik, Kunst u. Leben 6 (1904) H. 9, S. 2.
  • Unser Fest. In: Der Scherer. Erstes ill. Tiroler Witzbl. für Politik, Kunst u. Leben 6 (1904) H. 7, S. 5f.
  • Im Käfig. Der Scherer. Erstes ill. Tiroler Witzbl. für Politik, Kunst u. Leben 6 (1904) H. 34, S. 2f.
  • Naturanbetung. In: Der Scherer. Erstes ill. Tiroler Witzbl. für Politik, Kunst u. Leben 8 (1906) H.1, S. 2.
  • Die Augen. In: Die Karpathen. Halbmonatsschrift für Kultur und Leben 1 (1908) H. 21, S. 642–658.
  • Der Banat und seine Deutschen. In: Die Karpathen. Halbmonatsschrift für Kultur und Leben 2 (1908) H. 1, S. 26–28.
  • Böcklin und das Meer. In: Die Karpathen. Halbmonatsschrift für Kultur und Leben 2 (1908) H. 2, S. 47–49.
  • Ich bin ein Flüchtling. Roman. Berlin, Egon & Fleischel & Co., 1909.
  • Mühselige und Beladene. Novellen. Berlin, Egon & Fleischel & Co., 1910.
  • Der Türk stürmt. In: Adam Müller-Guttenbrunn: Schwaben im Osten. Ein deutsches Dichterbuch aus Ungarn. Heilbronn, Eugen Salzer, 1911, (Seitenangabe fehlt).
  • Die Hunde. In: Pester Lloyd. Morgenblatt 14. Januar 1911. Online unter: <http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=pel&datum=19110114&seite=1&zoom=33>, 8. Februar 2019.
  • Ungarns deutsches Dichtertum. In: Jung-Ungarn. Monatsschrift für Ungarns politische, geistige u. wirtschaftliche Kultur 1 (1911) H. 7, S. 803–811.
  • Gogan und das Tier. Roman. Berlin, S. Fischer, 1912.
  • Das deutsche Volkslied im Süden Ungarns. In: Die Karpathen. Halbmonatsschrift für Kultur und Leben 5 (1912) H. 18, S. 35.
  • Die deutsche Intelligenz Ungarns. In: Deutsch-Österreich. Wochenschrift für Politik, Kunst und Kultur 1 (1912-1913), S. 363–366 (Heftangabe fehlt).
  • Freundinnen. In: Die neue Rundschau 24 (1913) H. 3, S. 1417-1427.
  • Muskeln. In: Die Aktion. Wochenschrift für Politik, Literatur, Kunst 3 (1913) H. 41, S. 964–969.
  • Mehadia. In: Die Karpathen. Halbmonatsschrift für Kultur und Leben 7 (1914) H. 19, S. 598-601.
  • Die Wildkatze. In: März. Eine Wochenschrift 8 (1914) H. 1, S. 229–234.
  • Der Fremde. In: Budapester Tagblatt 21. April 1914.
  • Zigeuner. Novellen. München, Albert Langen, 1914.
  • Wie wir leben und lebten. Erzählungen. Temeswar, Kulturverb., 1915.
  • Abschied von Weib und Kind. In: Arbeiterwille 18. August 1914. Online unter: <http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=awi&datum=19140818&seite=9&zoom=33>, 8. Februar 2019.
  • Englands Grab. In: Budapester Tagblatt 18. September 1914.
  • Der Sterbende und sein Weib. In: Banater Tageblatt 23. Mai 1915.
  • Der Mann von Heute. In: Von der Heide. Mit Bildern geschmückte Monatsschrift für deutsche Kunst u. Literatur 7 (1915) H. 13 (Seitenangebe fehlt). Auch in: Heinz Stănescu (Hg.): Otto Alscher. Die Strasse der Menschen und andere Erzählungen. Bukarest, Literaturverlag, 1968, S. 238–240.
  • Die Kunst zu sterben. In: Budapester Tageblatt 21. April 1915.
  • Die Kluft. Rufe von Menschen und Tieren. München, Albert Langen, 1917.
  • Der Hund. In: Pester Lloyd. Morgenblatt 10. April 1917. Online unter: <http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=pel&datum=19170410&seite=1&zoom=33>, 8. Februar 2019.
  • Ich und die Wölfe. In: Wieland. Zeitschrift für Kunst und Dichtung 3 (1917/1918) H. 3 (Juni, Aus dem Osten), S. 2–6. Online unter: <https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/wieland1917_1918/0094/image>, 8. Februar 2019.
  • Eine Kriegsmalerin. In: Belgrader Nachrichten 19. Mai 1918.
  • Das Dohlennest. In: Belgrader Nachrichten 26. Mai 1918.
  • Kämpfer. 70 Folgen. In: Banater Tagblatt 25. November 1919 bis 3. April 1920.
  • Der Mann, das Mädchen und ein Affe. In: Ostland. Zeitschrift für die Kultur der Ostdeutschen 1 (1919) H. 2, S. 82–86.
  • Hans. In: Modernen Bücherei Hermannstadt (Hg.): Ostlandjahrbuch für das Jahr 1921. Hermannstadt, W. Krafft, 1921.
  • Der Jagdgenosse. In: Friedrich Dahncke (Hg.): Tiergeschichten aus fernen Ländern. Mit Federzeichnungen von Paul Haase. Hamburg, Gebrüder Enoch Verlag, 1925, S. 113–137.
  • Tier und Mensch. Geschichten. München, Albert Langen, 1928.
  • Der Unhold. In: Franz Schauwecker (Hg.). Hunde und Katzen. 24 Tiernovellen von Otto Alscher u. a. Mit 24 Bildern in Kupfertiefdruck. Berlin, Frundsberg-Verlag, 1930. S. 29–43.
  • Zwei Mörder in der Wildnis. In: Daheim 70 (1933/34) H. 15–25, Nr. 15: S. 4–8; Nr. 16: S. 5–9; Nr. 17: S. 6–9; Nr. 18: S. 8–10; Nr. 19: S. 5–8; Nr. 20: S. 5–7; Nr. 21: S. 5–8; Nr. 22: S. 4–6; Nr. 23: S. 7–11; Nr. 24: S. 7–9; Nr. 25: S. 8–10.
  • Der Tanzbär und sein Führer. In: Temesvarer Zeitung 25. Dezember 1933.
  • Der Jäger. In: Klingsor 11 (1934) H. 12. S. 454–457.
  • Der Ringkampf eines Wolfes. In: Bergland. Illustrierte Alpenländische Monatsschrift 17 (1935) H. 10, S. 2–6.
  • Der Weg aus den Wäldern. Tier – und Jagdgeschichten. Bukarest, Ion Creangǎ Verlag, 1980.
  • Die Wölfe der Jugendzeit. In: Temesvarer Zeitung 25. Dezember 1937.
  • Spuren. In: Klingsor 12 (1935) H. 11, S. 417–420.
  • Die Bärin. Besinnliche Tiergeschichten. Temeswar, Banater Buchverlag: H. Anwender & Sohn, 1943.
  • Der Bär im Sommersegen. In: Deutscher Volksbote 17. März 1944.
  • Die Straße, der Menschen und andere Erzählungen. Hg. von Heinz Stanescu. Bukarest, Literaturverlag, 1968.
  • Erzählungen. Hg. von der Landsmannschaft der Banater Schwaben. Redaktion von Horst Fassel. München, Landsmannschaft der Banater Schwaben, 1995.

Sekundärliteratur

  • L. Andro: Rezension – Ich bin ein Flüchtling. In: Neue Freie Presse 14. November 1909. Online unter: <http://anno.onb.ac.at/cgi- content/anno?aid=nfp&datum=19091114&seite=37&zoom=33>, 8. Februar 2019.
  • Paul Leppin: Otto Alscher. Ich bin ein Flüchtling. Roman. [Rezension] In: Deutsche Arbeit Monatsschrift Für Das Geistige Leben Der Deutschen in Böhmen 9 (1909/10) H. 3, S. 201.
  • Felix Braun: Ein Roman des Blutes. In: Die Neue Rundschau 23 (1912), H. 7, S. 1037–1039.
  • Else Alscher: Ein Jahr. Roman. Leipzig, Vogel & Vogel, 1916.
  • Wilhelm Schneider: Die auslanddeutsche Dichtung unserer Zeit. Berlin, Weidmannsche Buchhandlung, 1936, S. , S. 5–19 (Vorwort: Die auslanddeutsche Dichtung, ihre Voraussetzungen und Werte) u. 205–243 (Die Banater Schwaben).
  • Heinz Stanescu, Anton Schwob: Ansätze zu einer Bibliografie der Schriften und Veröffentlichungen Otto Alschers. In: Südostdeutsche Semesterblätter 10 (1969) H. 23–24, (Seitenangabe fehlt).
  • Franz Heinz (Hg.): Otto Alscher. Der Löwentöter. Bukarest. Kriterion, 1972.
  • Heinz Stănescu: Marksteine. Literaturschaffende des Banats. Temeswar, Facla Verlag, 1974, S. 145–155
  • Heinz Stănescu (Hg.): Gogan und das Tier. Bukarest, Kriterion, 1974, S. 21–124.
  • Franz Heinz (Hg.): Otto Alscher. Belgrader Tagebuch 1917–1918. Bukarest, Kriterion, 1975.
  • Franz Heinz: Tausend Seiten Alscher Ein Nachlaß und sein Anspruch auf das öffentliche Interesse. In: Neue Literatur 27 (1975), H. 12, S. 96–102.
  • Horst Schuller Anger (Hg.): Briefe von Alscher an Meschendörfer. In: Neue Literatur 29 (1977) H. 6, S. 69–91.
  • Anton Unterkirchner: Otto Alschers Beziehung zum Scherer, Sturmbock und Brenner. In: Banatica. Beiträge zur Deutschen Kultur 11 (1994) H. 4, S. 5–14.
  • Horst Fassel: Otto Alscher und die Menschen der Peripherie. In: Otto Alscher: Erzählungen. Hg. von der Landsmannschaft der Banater Schwaben. Redaktion von Horst Fassel. München, Landsmannschaft der Banater Schwaben, 1995, S. 416–432.
  • Helga Korodi: Jenseits der Zivilisation – Vor 120 Jahren wurde Otto Alscher geboren. In: Südostdeutsche Vierteljahresblätter 49 (2000) H. 1, S. 77
  • Helga Korodi (Hg.): Die Bärin. Natur- und Tiergeschichten aus Siebenbürgen. Otto Alscher. Rangsdorf, Verlag Natur & Text, 2000, S. 5–7.
  • Helga Korodi: Der Berg versagte seinen Segen. In: Südostdeutsche Vierteljahresblätter 51 (2002) H. 3, S. 217–221.
  • Eduard Schneider (Hg.): Literatur in der ‚Temesvarer Zeitung’ 1918–1949. München, IKGS, 2003.
  • Helga Korodi: Die Täuschungen der Wildnis. In: Südostdeutsche Vierteljahresblätter 52 (2003) H. 2, S. 135–140.
  • Axel Goodbody: A Life among Gypsies and Wolves. Otto Alscher’s Quest For An Alternative To Modern Civilization. In: Ian Wallace (Hg.): Fractured Biographies, New York, Rodopi, 2003, S. 181–208.
  • Helga Korodi: Otto Alschers Wasserimpressionen in existenzphilosophischem Zusammenhang. Präsentation anlässlich der 2. internationalen EASCLE-Konferenz. Klagenfurt, 2006 (Angabe zum Verlag fehlt).
  • Franz Heinz (Hg.): Belgrader Tagebuch 1917–1918. Feuilletonistische Beiträge. München, IKGS, 2006.
  • Axel Goodbody: The Call of the Wild: Hunting and Ecology in the Stories of Otto Alscher and Horst Stern. In: Axel Goodbody: Nature, Technology and Cultural Change in Twentieth-Century German Literature. The Challenge of Ecocriticism. London, Palgrave Macmillan, 2007, S. 168–208.
  • Axel Goodbody: The Hunter as Nature-Lover. Idyll, Aggression and Ecology in the Animal Stories of Otto Alscher. In: Fiona Beckett und Terry Gifford (Hgg.): Culture, Creativity and Environment. New Environmentalist Criticism. Amsterdam/New York, Rodopi, 2007, S. 135–159.
  • Helga Korodi: Otto Alschers Wanderung durch die Karpaten Kakaniens. In: kakanien.ac.at. 2012. Online unter: < http://www.kakanien-revisited.at/beitr/fallstudie/HKorodi1/?alpha=k&page=2>, 18. März 2019.
  • Helga Korodi: Otto Alschers ästhetizistischer Sonderweg. Biographische Notiz: Bibliothek und Medien. In: Mitteilungen der Arbeitsgemeinschaft der Bibliotheken und der Ost-, Ostmittel- und Südosteuropaforschung (ABDOS) 35 (2015) H. 1–2, S. 1–10.
  • Helga Korodi: Ein Augenblick und eine Seele. Im Werk Otto Alschers. Hg. v. Verlag der Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen, Bonn, eBook, 2016.
  • Axel Goodbody: Wolves and Wolf Men as Literary Tropes and Figures of Thought. Eco- and Zoopoetic Perspectives on Jiang Rong’s Wolf Totem and Other Wolf Narratives. In: Frederike Middelhoff u. a. (Hgg.): Texts, Animals, Environments. Zoopoetics and Ecopoetics. Freiburg, Rombach Verlag, 2019, S. 307–324.
  • Helga Korodi: Der Moment der Erkenntnis im Werk Otto Alschers. In: Ein Augenblick und eine Seele. Monographie. Hg. vom Verlag der Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen. Bonn und Natur + Text, Rangsdorf, erweiterte Fassung, eBook, 2019, S. 7–34 (Vorwort).

Nachschlagewerke (Auswahl)

  • Franz Brümmer (Hg.): Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. 8. Bd.: Nachträge zum 1.–8. Band, Leipzig, Philipp Reclam, 1913.
  • Eduard Castle (Hg.): Deutsch-Österreichische Literaturgeschichte. Ein Handbuch zur Geschichte der deutschen Dichtung in Österreich-Ungarn. 4. Bd.: 1890–1918. Wien, Fromme, 1937, S. 1460.
  • H. A. Ludwig Degener (Hg.): Unsere Zeitgenossen, Wer ist’s?, Leipzig, H. A. Ludwig Degener, 1922, S. 14. [10. Ausgabe von 1935, S. 274]
  • Gulyas Pal (Hg.): Magyar irok elete es munkai. 1. Bd.: Aachs – Bálint Rezső. Budapest, A. M. K. Váll. és Közokt, 1939, S. 449.
  • Waldemar Oehlke: Deutsche Literatur der Gegenwart. Berlin, Deutsche Bibliothek Verlagsges, 1942, S. 275.
  • H. Giebisch, L. Pichler, K. Vancsa (Hgg.): Kleines österreichisches Literaturlexikon. Wien, Hollinek, 1948.
  • Karl August Kutzbach: Autorenlexikon der Gegenwart. Bonn, Bouvier, 1950, S. 277.
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. 1. Bd.: A–Glä. Wien/Graz/Köln, Böhlau, 1957, S. 278.
  • Walther Killy (Hg.): Literatur-Lexikon, Autoren und Werke deutscher Sprache. 1. Bd. A–Blu. Bonn, Bouvier, 1950 und 1988, S. 110–111. [sowie alle folgenden Auflagen]
  • Gero von Wilpert (Hg.): Deutsches Dichterlexikon. Biographisch-bibliographisches Handwörterbuch zur deutschen Literaturgeschichte. 3. erweiterte Auflage. Stuttgart, Kröner, 1988, S. 112.
  • Anton Petri: Biographisches Lexikon des Banater Deutschtums. Marquartstein, Breit, 1992, S. 19f.
  • Kurt Böttcher u. a. (Hgg.): Lexikon deutschsprachiger Schriftsteller: Von den Anfängen bis zur Gegenwart. 2. Bd.: 20. Jahrhundert. Hildesheim, Olms, 1993.

Weblinks


Zitation

Helga Korodi: Otto Walscher. In: Donau-Karpaten-Literatur: Lexikon zur deutschsprachigen Literatur aus Zentral- und Südosteuropa (2019). URL: https://dokalit.ikgs.de/alscher-otto (Stand: 07.5.2024).

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